Stadt oder Land

Garten Eden der Stadt

Von Karl-Heinz Möller · 2014

Central Park in New York; Thema: Stadt oder Land

Theoretisch hat jeder die Wahl, Stadt oder Land! Nur: Wo sind die guten Jobs? Was will ich in meiner Freizeit treiben? Ein bisschen Sünde, Stille und Ödnis, pralle Natur oder Kultur total?

In Zeiten der Verstädterung gibt es Phasen, in der die großen Städte faszinieren. Kairo hält beispielsweise der arabische Denker Ibn Khaldun 1382 für die Metropole des Universums. Thomas Coryat, englischer Schriftsteller, erlebt das Venedig der Renaissance als wunderschöne Königin. Ein vollkommenes Kunstwerk nennt Künstler Marcel Duchamp das New York von 1915. Seit Entstehung der ersten Städte 3000 vor Christi steht im Fokus, was Bewohner für das Leben halten – ob Taverne, Tempel, Markt, Universität, Fabrik oder Theater. Denker wie der Philosoph Jean-Jaques Rousseau, Präsident Thomas Jefferson oder Schriftsteller Henry David Thoreau halten dagegen Metropolen für Brutstätte des Bösen. Ja, in allen Mythen liegt der Garten Eden draußen auf dem Land. Aber könnten nicht in der Stadt der Zukunft sagenhafte Ableger entstehen? Ein zweites Eden im Berliner Tiergarten, im Münchner Englischen Garten oder im Frankfurter Palmengarten. Dann heißt es vielleicht nicht mehr, dass erst als die Sünde in die Welt kam, die Städte entstanden. Schließlich wurde der Mensch aus dem Garten Eden weggejagt. Nach der Vertreibung aus dem Original könnte das Paradies in neuen Gärten zu finden sein.

Quelle: VDE, 2014
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