Intelligente Gebäudetechnik

Dicke Wände und doppelte Fenster

Von Hartmut Schumacher · 2022

Energieeffiziente Gebäude sind ein wichtiger Schlüssel für eine erfolgreiche Energiewende. Denn Wohn- und Nichtwohngebäude haben einen Anteil von etwa 33 Prozent am gesamten Endenergieverbrauch Deutschlands. Daher ist es notwendig, die Zahl der energetischen Gebäudesanierungen pro Jahr zu steigern.

Menschen renovieren ein Zimmer.
Fenster sind oft ein Einfallstor für Kälte. Foto: iStock / elenabs

Der deutsche „Klimaschutzplan 2050“ fordert einen „nahezu klimaneutralen Gebäudebestand“ bis Mitte dieses Jahrhunderts. Das hat Auswirkungen für Neubauten, aber auch für bestehende Gebäude, die einfach aufgrund ihrer höheren Anzahl eine bedeutendere Rolle spielen. Nötig wäre es, pro Jahr etwa zwei Prozent dieser Gebäude energetisch zu sanieren. Seit Jahren jedoch stagniert diese Quote bei unter einem Prozent. Derzeit gehören – laut der Dena-Studie „Aufbruch Klimaneutralität“ – immer noch etwa 30 Prozent der Wohngebäude in die beiden schlechtesten Effizienzklassen.

Intelligente Gebäudetechnik

Entscheidend für die Energieeffizienz der Gebäudehülle ist die Wärmedämmung, die dafür sorgt, dass die Wärme im Inneren des Gebäudes nicht nach außen entweicht. Im Idealfall wird die gesamte Gebäudehülle gedämmt, also das Dach, die Fassade und die Kellerdecke. Erreichen lässt sich dies bei der Fassade meist durch das Anbringen eines Wärmedämmverbundsystems, das aus einem Dämmstoff, einer Putzträgerschicht und einer Oberflächenschicht besteht. Als Dämmstoff kommt oft Polystyrol zum Einsatz, es gibt aber auch Dämmstoffe beispielsweise aus Mineralwolle oder aus nachwachsenden Rohstoffen wie Holzfasern und Hanf.

Das Herstellen solcher Wärmedämmverbundsysteme verbraucht Ressourcen. Die Einsparungen beim Heizen sind aber so hoch, dass nach Berechnungen des VDI Zentrums Ressourceneffizienz die energetische Amortisation der Dämmmaßnahmen meist schon nach etwa einem Jahr erreicht ist.

Moderne Fenster

Ein wichtiges Einfallstor für Kälte sind die Fenster eines Gebäudes. Laut der Studie „Mehr Energie sparen mit neuen Fenstern“ des Verbands Fenster + Fassade und des Bundesverbands Flachglas sind 37 Prozent der in Deutschland existierenden Fenster in energetischer Hinsicht veraltet. Würden diese Fenster gegen moderne Fenster mit Zweischeiben- oder Dreischeiben-Wärmedämmglas ausgetauscht, ließen sich etwa 53 Milliarden Kilowattstunden Energie und rund 12,3 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr einsparen.

Infrastruktur optimieren

Auch die technische Infrastruktur eines Gebäudes muss ihren Teil zur Energieeffizienz beitragen. Das lässt sich erreichen, indem man die diversen Geräte durch Optimierungen dazu bringt, weniger Energie zu verbrauchen – oder aber indem man sie durch effizientere Geräte austauscht. Dies betrifft in erster Linie die Heizung, aber auch Geräte wie Aufzüge, Lüftungsanlagen und die Beleuchtung.

Bei der Beleuchtung ist es unter anderem ratsam, sich für energieeffiziente Leuchtmittel zu entscheiden, die zudem eine angemessene – also auch nicht zu hohe – Helligkeit aufweisen. Hilfreich können, je nach Situation, auch Bewegungsmelder und Zeitschaltuhren sein sowie Tageslichtsensoren, die dafür sorgen, dass sich die künstliche Beleuchtung dem tatsächlichen Bedarf anpasst.

Quellen:
dena: Leitstudie Aufbruch Klimaneutralität und Keine Energiewende ohne Wärmewende
bmwi: Effiziente Gebäude

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