Smarte Häuser

Energie in Echtzeit sparen

Von Jens Bartels · 2024

Im smarten Haus der Zukunft werden Netze, Erzeugung und Verbrauch intelligent miteinander verknüpft. Für private Haushalte entstehen dadurch attraktive Anreize, Strom genau dann zu nutzen, wenn er grün und günstig ist. Grundlage dafür sind intelligente Messsysteme. Der Roll-out beginnt im Jahr 2025.

Eine Nahaufnahme auf ein Handy, wie es von jemandem benutzt wird. Darüber sind verschiedene Animationen zu dem smarten Zuhause, das über das Handy manövriert werden kann.
Foto: iStock / Thitima Uthaiburom

Durch den steigenden Anteil an erneuerbaren Energien im Strom-Mix kommt es immer häufiger vor, dass der Strompreis an der Börse aufgrund von viel Sonne und Wind innerhalb eines Tages stark pendelt. Diese Preisschwankungen können Verbraucherinnen und Verbraucher künftig nutzen, indem sie ihren Stromverbrauch in die günstigen Zeiten legen. Eine der Voraussetzungen dafür sind intelligente Messsysteme, die sich am aktuellen Börsenpreis in Echtzeit orientieren. Dies wird in den kommenden Jahren für immer mehr Bundesbürger Realität, denn ab dem Jahr 2025 erhalten alle Haushalte neue Stromzähler. 

Smarte Häuser: Energiewende wird digitaler

In den meisten Fällen handelt es sich dabei zwar noch nicht um intelligente Messeinrichtungen. Bestimmte Haushaltsgruppen werden allerdings schon mit Smart Metern ausgestattet. Diese digitalen Zähler verfügen über Kommunikationsmodule, mit denen sie Messdaten versenden und auch Signale von außen empfangen können. Kriterien für den verpflichtenden Einbau von Smart Metern sind ein jährlicher Stromverbrauch von über 6.000 Kilowattstunden, eine Photovoltaikanlage mit mehr als sieben Kilowatt installierter Leistung oder die Nutzung von steuerbaren Verbrauchseinrichtungen wie Wärmepumpen und Wallboxen für E-Autos. Insgesamt findet die bundesweite Einführung schrittweise statt. Bis Ende des Jahres 2025 muss sie bei mindestens 20 Prozent dieser Stromkunden erfolgt sein, Ende 2028 bei mindestens 50 Prozent und bis Ende 2030 bei mindestens 95 Prozent. Ablehnen kann man den Austausch nicht. Bis 2032 sollen dann alle Haushalte in Deutschland mit den entsprechenden Messsystemen ausgestattet sein. Auch wer die drei aufgeführten Kriterien nicht erfüllt, hat ab dem kommenden Jahr das Recht, sich zu Hause einen digitalen Stromzähler mit Kommunikationsmodul installieren zu lassen.

Neue Tarife kommen

Wer über einen Smart Meter verfügt, hat auch Anspruch auf einen dynamischen Stromtarif. Solche Tarife müssen ab 2025 von allen Stromlieferanten für Nutzer von intelligenten Messsystemen angeboten werden. Gleichzeitig ermöglichen Smart Meter, dass Erneuerbare-Energie-Anlagen und steuerbare Verbraucher wie Elektroautos oder Wärmepumpen effizient in das Stromnetz integriert werden, aber auch vernetzte Geräte wie intelligente Wasch- und Spülmaschinen automatisch eingeschaltet werden können, wenn die Strompreise besonders günstig sind. 

Mehr Geld im Portemonnaie

Für das perfekte Zusammenspiel sind zusätzlich ein Energiemanagementsystem und eine Steuerbox nötig. Die Bedienung erfolgt mithilfe eines Endgeräts oder über ein Online-Portal, das die Energiedaten grafisch aufbereitet. Durch vorher festgelegte Regeln können Verbraucherinnen und Verbraucher dann auch sicherstellen, dass sich in der Nutzung keine Einschränkungen ergeben. So lässt sich etwa festlegen, wann das E-Auto einen gewissen Ladezustand erreicht oder die Spülmaschine das Geschirr gespült haben soll. Das Sparpotenzial für die intelligente Vernetzung im smarten Haus der Zukunft ist enorm: Laut der Denkfabrik Agora könnte ein Vier-Personen-Haushalt mit Wärmepumpe, Smart Meter und dynamischem Stromtarif perspektivisch rund 600 Euro im Jahr sparen.

Smart Home spart Strom

Nicht nur die smarte Waschmaschine, verknüpft mit einem dynamisch agierenden Energiemanagementsystem, hilft, Energie und bares Geld zu sparen. Auch generell können Smart-Home-Geräte wahre Sparwunder sein. Ein Beispiel: Schließen sich die Jalousien automatisch, wenn die Temperatur unter einen Grenzwert sinkt, bleibt wertvolle Heizenergie im Gebäudeinneren. Und auch mit Sensoren vernetzte Lampen, die von selbst erlöschen, sobald der Letzte den Raum verlässt, helfen beim Sparen. Zwar benötigen diese Anwendungen auch Energie – in der Regel allerdings weniger, als sie einsparen. Einer Studie des Öko-Instituts zufolge sanken die Energiekosten eines untersuchten Einfamilienhauses dank smarter Geräte um insgesamt 142 Euro im Jahr.

Array
(
    [micrositeID] => 42
    [micro_portalID] => 25
    [micro_name] => Stadt der Zukunft
    [micro_image] => 4603
    [micro_user] => 1
    [micro_created] => 1479729465
    [micro_last_edit_user] => 1
    [micro_last_edit_date] => 1576506555
    [micro_cID] => 1381
    [micro_status] => 1
    [micro_cache] => 0
    [deleted] => 0
)