Wasserstoffkernnetz

Jetzt geht’s los

Von Katharina Lehmann · 2024

Es ist genehmigt: Das Wasserstoffkernnetz soll in den kommenden Jahren sukzessive Erzeuger und Verbraucher von Wasserstoff miteinander verbinden. Die Genehmigung gilt nicht nur als Startschuss für die Nationale Wasserstoffstrategie – sie ist auch ein wichtiges Signal für Wirtschaft und Kommunen.

Ein Mann mit neongelber Jacke und Helm steht vor einem Wasserstofftank.
Mit der Errichtung des Wasserstoffkernnetzes soll die Nationale Wasserstoffstrategie in Gang kommen. Foto: iStock / Scharfsinn86

Die neue Wasserstoff-Autobahn führt direkt durch Berlin. Mehr als 50 Kilometer des Berliner Gasverteilnetzes werden in den kommenden Jahren umgewidmet und „wasserstoff-ready“ gemacht. Über die Leitungen werden eines Tages Heizkraftwerke, die heute noch mit Gas versorgt werden, an das bundesweite Wasserstoffnetz angeschlossen. So könnte künftig etwa ein Fünftel der Berliner Wohngebäude, die über einen Fernwärme-Anschluss verfügen, mit CO₂-freiem Wasserstoff beheizt werden.

Wasserstoffkernnetz: Große Hoffnungen für die Zukunft 

Die neue Wasserstoff-Autobahn, das sogenannte Wasserstoffkernnetz, soll sich bis zum Jahr 2032 auf über 9.040 Kilometern durch die gesamte Bundesrepublik ziehen und als wichtigste Leitung der künftigen Wasserstofftransport- und -importinfrastruktur zentrale Produktionsstandorte, Speicherorte und Importknoten mit Verbrauchern aus Wirtschaft und öffentlicher Versorgung verbinden. Dem Projekt wird eine zentrale Bedeutung für die Energieversorgung zugesprochen, ruhen auf Wasserstoff als Energieträger und Speichermedium doch große Hoffnungen, die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern wie Öl und Gas zugunsten klimafreundlicher Alternativen zu beenden. Die Nationale Wasserstoffstrategie sieht vor, dass Deutschland bis 2030 eine eigene Wasserstoff-Elektrolysekapazität von zehn Gigawatt aufbaut, um den heimischen Bedarf teilweise selbst zu decken. Langfristig sollen jedoch bis zu 80 Prozent des Wasserstoffs importiert werden. Die Infrastrukturplanung sieht vor, dass etwa 60 Prozent des neuen Wasserstoffkernnetzes durch Umwidmung und Umstellung bestehender Erdgasleitungen entstehen. 40 Prozent werden neu gebaut. Diese Kombination aus Umrüstung und Neubau führe einerseits zu einer Senkung der Gesamtkosten und andererseits zu einer Beschleunigung des Ausbaus. Die Gesamtkosten in Höhe von 19,8 Milliarden Euro soll die Privatwirtschaft tragen – mit staatlicher Unterstützung über die Deckelung von Netzentgelten.

Ein erster Schritt

Nach Angaben der Vereinigung der Fernleitungsnetzbetreiber soll das Netz jährlich bis zu 278 Terawattstunden an Energie in Form von Wasserstoff transportieren – das entspreche einem Drittel des heutigen Erdgasverbrauchs. Das Wasserstoffkernnetz sei allerdings nur ein erster Schritt in Richtung klimaneutraler Gasversorgung. So gab der Verband kommunaler Unternehmen zu bedenken, dass das Kernnetz allein nicht ausreichen werde, um viele Unternehmen aus Industrie und Mittelstand anzuschließen, die auch künftig auf gasförmige Energieträger angewiesen sein würden. Dafür brauche es dringend Verteilnetze. 

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