Digitale Steuerung

Entwerfen der Maschinenstadt

Von Christian Raum · 2019

Die Stadt der Zukunft ist eine gigantische digitale Maschine; sie ist ein Computer, der sich mit Sensoren, Mikrofonen, Kameras, Algorithmen und Modellen selbst steuert. Um diesen hochkomplexen Computer zu entwerfen und zu bauen, sind als Werkzeuge mehr Computer und Algorithmen, CAD-Modelle und Vernetzung notwendig.

Die Straße mit einem Fußgängerüberweg geht in die Skyline über. Thema: Digitale Steuerung
Foto: iStock/metamorworks

Die Mehrwerte, die in den kommenden Jahrzehnten in den boomenden Metropolen geschaffen werden, gehen in die hunderte Milliarden Euro. Es liegt in den Händen der Ingenieure, IT-Spezialisten und Facharbeiter, wie dieses Geld sinnvoll angelegt wird, und wie Menschen in Zukunft leben und arbeiten.

Ein immer wieder zitierter Lehrsatz der Smart-City-Experten ist, dass bis zum Jahr 2100 rund 70 Prozent der Weltbevölkerung in Städten leben wird. Dies ist für die Bauherren der Städte eine Herausforderung – und eine enorme Verantwortung. Denn offensichtlich sind die allermeisten Gebäude, in die die Menschen über die kommenden 80 Jahre einziehen werden, heute noch nicht gebaut. Und das, obwohl bereits viele hunderte Millionen Häuser rund um den Globus genutzt werden. Diese Bauwerke drohen in der direkten Konkurrenz mit den neuen, smarten Bauwerken in hoher Geschwindigkeit zu altern – und schließlich zu verschwinden. Denn den Platz, den die neue Stadt fordert, findet sie auf dem Gebiet der alten Stadt.

Neue digitale Werkzeuge gesucht

Um sowohl die Bevölkerung wie auch die Gebäude zu managen, zu versorgen und zu entsorgen, werden weder Städte noch Gebäude oder Infrastrukturen ohne digitale Steuerungen auskommen. Häuser, Bauwerke und Städte werden zu Maschinen; für Stadtplaner, Architekten, Softwareingenieure und Bauarbeiter wird die Smart City zur entscheidenden Disziplin. Deren Realisierung ist nur dann möglich, wenn die Projektteams interdisziplinär arbeiten. Sie müssen über die richtigen Werkzeuge verfügen, um zu planen und zu bauen. 

Schließlich werden sie auch über die Vernetzung untereinander und rund um den Globus nachdenken. Auch wenn die Software und die Computer unterschiedlich sind, sollte die Darstellung der Ergebnisse so einheitlich sein wie vor digitalen Urzeiten die Entwürfe mit Papier und Bleistift. Und so wie die künstliche Intelligenz für Organisation und Betrieb einer Stadt notwendig sein wird, kommt kein Planer mehr ohne Machine Learning, Big Data und ohne virtuelle Modelle aus.

Digitale Steuerung: Interdisziplinäre Arbeit in Teams

Der Schlüssel zum Realisieren von neuen, digitalen Gebäuden ist die interdisziplinäre Arbeit in Teams. Architekturbüros, Stadtplaner und Informatiker ändern ihre Arbeitsprozesse, passen sie an die neuen Vorstellungen ihrer Kunden und ihrer Kollegen an und stellen sich neu auf. Während Gebäude bislang nach festen Plänen und Konzepten gebaut werden, heißt es, kennen die Beteiligten bei den Projekten rund um Digitalisierung und intelligente Gebäude meistens zu Projektbeginn die Lösungen der Probleme nicht. Die werden erst in der Diskussion und in der Abstimmung von Informatikern, die im Team mit Bauingenieuren und Gewerken arbeiten, definiert und gelöst.

Quellen:
Universität Bremen: Stadt- und Regionalentwicklung
Deutsche Welle: Die Stadt der Zukunft
Zukunftsinstitut: Die Stadt der Zukunft verführt

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