Strukturierte Verkabelung

Der Trend geht zu Lichtwellenleitern

Von Hartmut Schumacher · 2018

Die Verkabelung ist in smarten Gebäuden von entscheidender Bedeutung, um Automatisierungen und eine zentrale Steuerung zu ermöglichen. Kupfer- und Glasfaserkabel sind dabei nicht zwangsweise Konkurrenten – sie können sich auch ergänzen.

Ein Mann steht in einem Serverraum. Thema: Strukturierte Verkabelung
Glasfaserkabel ermöglichen höhere Übertragungsraten und größere Reichweiten als Kupferkabel.

Die diversen intelligenten Geräte, die in smarten Gebäuden ihren Dienst verrichten, benötigen eine Vernetzung, um ihre Daten austauschen zu können. Das Zauberwort hier lautet: strukturierte Verkabelung. Damit gemeint ist eine zukunftssichere Lösung mit Kommunikationskabeln, die anwendungsunabhängig sind, also Daten beliebiger Art transportieren können. „Perspektivisch werden dabei weiterhin sowohl Kupfer- als auch Glasfaserkabel eingesetzt“, erläutert Sebastian Glatz, Experte des Zentralverbandes Elektrotechnik- und Elektronikindustrie. 

Fachleute unterscheiden bei der strukturellen Verkabelung zwischen drei Bereichen: Im Primärbereich geht es um die Geländeverkabelung, also um die Verbindung der einzelnen Gebäude untereinander. In diesem Bereich dominieren Lichtwellenleiter sogenannte Glasfaserkabel. Als Sekundärbereich bezeichnet man die Gebäudeverkabelung – die Verbindung der einzelnen Etagen eines Gebäudes. Dort kommen vorrangig Lichtwellenleiter zum Einsatz, aber auch Kupferkabel. Der Tertiärbereich schließlich betrifft die Etagenverkabelung, also die Verbindungen von den Etagenverteilern bis zu den einzelnen Anschlussdosen an den Arbeitsplätzen. Hier sind Kupferkabel häufiger vertreten als Lichtwellenleiter.

Strukturierte Verkabelung: Vorteile von Lichtwellenleitern

Lichtwellenleiter verdrängen die traditionellen Kupferkabel allerdings immer mehr. Das liegt daran, dass sie zwar empfindlicher sind und aufwendiger zu installieren, dafür aber eine ganze Reihe handfester Vorteile besitzen: Sie ermöglichen nicht nur höhere Übertragungsraten als Kupferkabel, sondern auch größere Reichweiten. Darüber hinaus bieten sie eine stärkere Abhörsicherheit, sind unempfindlich gegenüber elektromagnetischen Störungen und benötigen weniger Platz.

Strom über Netzwerkkabel

Einer der Gründe für die Vorherrschaft von Kupferkabeln im Tertiärbereich: Mit derartigen Kabeln lässt sich „Power over Ethernet“ verwirklichen, also das Übertragen von Versorgungsstrom über das Netzwerkkabel – für Geräte wie Überwachungskameras und IP-Telefone. Mit Lichtwellenleitern ist dies nicht realisierbar. 

„Normgerecht ausgeführt ist eine strukturierte Verkabelung nicht nur zuverlässig und zukunftssicher, sondern bietet auch ausreichend Anschlüsse für WLAN-Basisstationen“, so Sebastian Glatz. Denn Kleinstgeräte, wie Überwachungssensoren für beispielsweise Temperatur, Bewegungen und Luft­qualität, zu verkabeln ist oft zu aufwendig. Dann kommen drahtlose Übertragungstechniken zum Einsatz – auf der Basis von WLAN, Bluetooth oder Mobilfunk. Die entsprechenden Industriegremien haben dazu spezielle neue Standards wie Wi-Fi HaLow, Bluetooth Low Energy und LTE-M entwickelt, die sich unter anderem durch ihren geringen Stromverbrauch auszeichnen.

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