Wärmeplan

Heiße Lieferung

Von Jens Bartels · 2024

In spätestens fünf Jahren müssen alle Kommunen in der Bundesrepublik Pläne vorgelegt haben, mit denen sie zeigen, wie sie sich künftig die klimafreundliche Versorgung mit Wärme vorstellen. Dies soll die Grundlage der Wärmewende werden. Anhand dieser Planung können Personen, die im Besitz von Häusern sind, feststellen, ob sie Aussichten darauf haben, das Objekt an ein Wärmenetz anzuschließen.

Wärmepumpen gelten als zentrales Element der Wärmewende.
Wärmepumpen gelten als zentrales Element der Wärmewende. Foto: iStock / Oliver Hasselluhn

Wie sich die Wärmeversorgung auf kommunaler Ebene nachhaltig aufstellen lässt, zeigt aktuell das dänische Esbjerg. Ab dem kommenden Jahr versorgt eine Meerwasser-Großwärmepumpe mit einer Gesamtwärmeleistung von 50 Megawatt die 100.000-Einwohner-Stadt an der Nordseeküste mit Fernwärme. Die neue Anlage wird ein Kohlekraftwerk ersetzen, das bislang etwa die Hälfte des Fernwärmebedarfs in Esbjerg deckt und nun stillgelegt werden soll.

Verzahnung der Gesetze

In Deutschland treibt die Ampelkoalition aktuell die Wärmewende im Gebäudesektor durch einen Gesetzesentwurf zur kommunalen Wärmeplanung voran. Mit dem Wärmeplanungsgesetz bekommt die Wärmewende ein Fundament. Laut diesem Gesetz, das am 1. Januar 2024 in Kraft treten soll, müssen Großstädte mit mehr als 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern bis spätestens zum 30. Juni 2026 Wärmepläne vorgelegt haben, die zeigen, wie die klimafreundliche Wärmeversorgung in der Zukunft aussehen soll. Als Stichtag für Gemeindegebiete mit weniger als 100.000 Einwohnern gilt der 30. Juni 2028. Erst wenn die Wärmeplanung vorliegt, sollen die Regeln des Gebäudeenergiegesetzes bei einem Heizungstausch gelten. Künftig dürfen demnach grundsätzlich nur noch Heizungsanlagen neu eingebaut werden, die zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Eine Ausnahme bildet der Hausbau in Neubaugebieten.

Wärmeplan: Fernwärmenetz ausbauen

Mit den kommunalen Wärmeplänen werden die Potenziale für den Anschluss von Gebäuden an Wärmenetze ermittelt. „Bürgerinnen und Bürger können am Wärmeplan ihrer Kommune ablesen, ob in ihrer Straße ein Anschluss ans Fernwärmenetz kommen soll, das Stromnetz für Wärmepumpen verstärkt oder das Gasnetz auf grüne Gase wie Wasserstoff umgerüstet werden soll“, erklärt der Verband kommunaler Unternehmen (VKU). „Sie bekommen Klarheit und Transparenz, welche klimaneutralen Wärmeversorgungsoptionen vor ihrer Haustür entstehen sollen.“ Grundsätzlich ermöglichen Wärmenetze, eine große Bandbreite klimaneutraler Wärmequellen zum Heizen einzusetzen. Das gilt etwa für die Nutzung von Wärme aus tiefen Bodenschichten durch Geothermie oder die Einbindung von Abwärme aus der Industrie. 

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