Nachhaltig bauen

Beton aus Hanf, Stahl aus Schrott

Von Hartmut Schumacher · 2022

Nachhaltiges Bauen muss alle drei Säulen der Nachhaltigkeit berücksichtigen: Ökologie, Wirtschaftlichkeit und soziokulturelle Aspekte. Es geht daher nicht nur um Klimaschonung, sondern auch um Energieeffizienz und um das Wohl der Bewohnerinnen und Bewohner. Dabei gilt es, den gesamten Lebenszyklus des Gebäudes zu berücksichtigen, also die Planung, die Errichtung, die Nutzung und den Abriss.

Wohngebäude mit begrünter Wand.
Foto: iStock / Andrii Koval

Ein wichtiger Beitrag zur Nachhaltigkeit beim Errichten von Gebäuden ist das Verwenden von Baustoffen, deren Herstellung und Transport vergleichsweise wenig Energie benötigen und die nach Möglichkeit auf nachwachsenden Rohstoffen basieren. Lehm, Holz, Hanf und Stroh beispielsweise können oft Alternativen für den relativ umweltschädlichen Beton ­darstellen. Innovative Produktionsmethoden erlauben es zudem, CO2-reduzierten Stahl herzustellen, bei dessen Produktion weniger Kohlendioxid entsteht. Größere Nachhaltigkeit ist auch durch den Einsatz von recycelten Baumaterialien erreichbar. Beton, Aluminium und Stahl beispielsweise lassen sich gut recyceln. Wiederverwerteter Stahl kommt im Baugewerbe bereits sehr häufig zum Einsatz. Andere recycelte Baustoffe wie zum Beispiel Recycling-­Beton konnten sich laut Umweltbundesamt „noch nicht flächendeckend durchsetzen“.

Materialeinsatz messen und nachhaltig bauen

Das digitale Erfassen der Daten eines Bauwerks per „Building Information Modeling“ sorgt nicht nur für Effizienz beim Errichten, sondern erleichtert auch durch das genaue Protokollieren des Materialeinsatzes das spätere Sanieren oder Abreißen von Gebäuden. Ebenfalls entscheidend für die Nachhaltigkeit eines Gebäudes: die Energieeffizienz während der Nutzung. Eine hohe Effizienz wird vor allem durch eine gute Wärmedämmung und eine moderne Heizungsanlage erzielt. Idealerweise ergänzt durch Anlagentechnik, die die Steuerung der Energieflüsse anhand von Zeitplänen oder Sensordaten automatisch reguliert. Hinzu kommen je nach ­Budget und Ambitionen dann noch Spezialitäten wie Solaranlagen für die Warmwasserbereitung und zur Unterstützung der Heizung sowie Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung.

Sanieren statt neu bauen

Neben dem Neubau steht allerdings auch die Sanierung bestehender Gebäude im Fokus der Optimierungsbemühungen – und hier vor allem die energetische Sanierung, bei der es darum geht, ein Gebäude so zu modernisieren, dass es möglichst wenig Energie für Heizung, Warmwasser und Lüftung benötigt. Zur energetischen Sanierung gehören zum einen grundlegende Maßnahmen wie die Wärmedämmung von Wänden, Dachflächen und Geschossdecken, das Erneuern von Fenstern und Außentüren sowie das Erneuern oder Optimieren der Heizungsanlage. Und zum anderen zählen dieselben raffinierteren Maßnahmen dazu, wie man sie auch bei einem ehrgeizigen Neubau einplant, also Solaranlagen, moderne Lüftungslösungen und digitale Systeme zur energetischen Verbrauchsoptimierung.

Quellen:
Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen: Informationsportal Nachhaltiges Bauen

Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen – DGNB e.V: Nachhaltiges Bauen: Die Rolle der DGNB
Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen:Neue Umbaukultur – Damit der Paradigmenwechsel im Bausektor gelingt
Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen: Nachhaltiges Bauen

 

 

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