Kältemanagement

Hilfe für die Heißzeit

Von Katharina Lehmann · 2024

Temperaturen um und über 40 Grad sind im deutschen Sommer keine Seltenheit mehr – und werden gerade in urbanen Räumen zum Problem. Sollen Städte lebenswert bleiben, brauchen sie Kälteinseln und grüne Schattenspender.

Stadt von oben
Foto: iStock / Roksana Bashyrova

Es wird heiß – vor allem in Städten. Wo dicht bebaut Haus an Haus auf Asphaltgrund steht, fehlen kühlende Effekte. Denn Fassaden, Straßen und Gehwege oder anderweitig bebaute Flächen heizen sich auf und speichern Wärme. Zudem fehlen Frischluftschneisen, kühlende Winde werden ausgebremst. Wenn es dann auch noch zu wenig Grün und zu wenig Wasser gibt, fehlen kühlende Effekte auf die Umgebung, und es entstehen Hitzeinseln. 

„Nur wenn Städte kühl bleiben, bleiben sie attraktiv“, meint auch Jens Hasse, der am Deutschen Institut für Urbanistik Kommunen hinsichtlich Hitzeschutz berät. Damit das klappt, müssten viele Städte aber ihre Anstrengungen, sich den veränderten Klimabedingungen anzupassen, deutlich verstärken und hitzetaugliche Infrastrukturen schaffen.

Lebensraum Stadt attraktiv halten

Es brauche neben zusätzlichen Grünflächen auch mehr Dach- und Fassadenbegrünung in den Innenstädten. Ein Hektar Park senkt die Temperatur um ein Grad Celsius, so die Faustregel. Wichtig seien auch Wasserspiele, Teiche oder künstliche Bachläufe. „Mit Wasser kann man Verdunstungskühle erzeugen und somit Kühlungspunkte für die Bevölkerung“, erklärt Hasse. Daneben können auch Befeuchtungsanlagen in Außenbereichen, die einen feinen Wassernebel verteilen, einen Kühleffekt erzeugen. Wichtiger werden auch Trinkwasserspender im öffentlichen Raum, die Bewohnerinnen und Bewohner zu jeder Zeit mit Wasser versorgen.

Weiterhin bedarf es Verschattungselementen, zum Beispiel Sonnensegeln, die über Straßen oder Plätze gespannt werden, Pavillons, Außendächer oder Markisen und Sonnenschirme oder Baumbestände mit dichten Blattkronen. Zudem gilt es, Frischluftschneisen einzurichten und Flächen zu entsiegeln. Beim Bauen selbst muss man von dunklen Materialien und solchen, die Wärme lange speichern, wie dickem Naturstein, schwarzen Ziegeln und schwarzem Asphalt, wegkommen. „Das heißt im Umkehrschluss: Es braucht helle Farben, helle Materialien und Materialien, die nicht wie verspiegelte Glasfassaden stark zurückstrahlen und den öffentlichen Raum aufheizen“, betont Hasse.

Kältemanagement: Kühle Schutzräume schaffen

Darüber hinaus gilt es, in öffentlichen Räumlichkeiten wie Behörden, Einkaufspassagen oder Büchereien kühle Rückzugsorte zu schaffen. Das klappt aber nur, wenn die Gebäude so gestaltet und technisch ausgestattet sind, dass sie die Kühle auch wirklich im Inneren und die Hitze draußen halten. Möglich wird das durch Thermoglas oder Beschattung durch Dachüberhänge, aber auch durch technisch-bauliche Maßnahmen wie Belüftungstechnik, Raumventilatoren oder auch den Einsatz von Klimaanlagen in besonders sensiblen Bereichen.

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