Radwegekarte

Neue Vermessung der Metropolen

Von Christian Raum · 2019

Straßenkarten zeigen nur Strecken für Autos – immer wichtiger wird aber die Frage, wie der nicht motorisierte Verkehr für Transport und Lieferungen durch die Quartiere geleitet wird. Hierfür werden Routen neu errechnet, die in einigen Jahren die neuen Magistralen durch die Metropolen sein könnten.

Neue Vermessung der Metropolen
Foto: iStock/Marcus Millo

In Deutschland werden elf Prozent aller Wege mit dem Fahrrad zurückgelegt. Viel zu wenig, findet das Bundesverkehrsministerium. Ein erklärtes Ziel ist es, zu den Nachbarländern Niederlande und Dänemark aufzuschließen. In zehn Jahren sollen in Deutschland dann ein Viertel aller Wege auf dem Rad zurückgelegt
werden. 

Wie schwierig es sein wird, dieses Vorhaben umzusetzen, zeigt eine andere Zahl. In den Städten sind bis zu 90 Prozent der Verkehrsflächen für Autos vorgesehen. Autofahrer haben sich diesen Raum erobert und werden ihn so schnell nicht räumen. Dabei unterstützen sie viele Stadtverwaltungen, die häufig pro Einwohner nur ein paar Euro für Radwege budgetieren. Doch der Bund stellt im Rahmen des „Nationalen Radverkehrsplans“ Förderungen in Millionenhöhe in Aussicht. Jetzt ist die große Frage, wo denn die Fahrräder überhaupt entlangfahren. Denn Radfahrer und Radfahrerinnen nutzen nicht die großen, für Autos gebauten Magistralen; sie suchen sich ihre eigenen Wege durch die Stadt.

GPS-Daten zeigen die Wege der Radfahrer

Das Fundament für die Untersuchung und die Vermessung der Mobilität in den Städten sind die Positionsdaten aus GPS-Systemen – und deren Auswertung. Zurzeit laufen große Projekte sowohl von Internetfirmen wie auch von Stadtverwaltungen, um diese GPS-Daten zu erheben, sie mit Personen und Orten zu verlinken und zu verarbeiten. Die sichtbarste und am meisten diskutierte Methode ist die Vermessung der Städte mithilfe von elektronischen Rollern. Mit den in den Rollern integrierten Computern und GPS-Systemen sammeln die Anbieter weltweit Daten über den Aufbau und die Struktur der Städte, die sie aus den bisher zugänglichen Datenspeichern nicht erheben können.

Grafik: Anzahl der öffentlichen Ladepunkte für Elektrofahrzeuge in deutschen Städten
Quelle: BDEW, 2019

Radwegekarten: Neue Routen in der Stadt der Zukunft

So zeigen Karten und Satellitenbilder zwar Straßen, die von Autofahrern genutzt werden. Sie geben aber keine Auskunft darüber, wie Orte und Parks und Plätze oder auch Fahrradstraßen für die nicht motorisierte Mobilität der Zukunft genutzt werden.

Die sicherlich bekanntesten Mobilitätsanwendungen sind Virtualisierung und Mapping. Die Anwendungen übertragen die Daten auf die digitalen Karten und stellen Informationen als Grafiken oder Charts dar. So können die Anwendungen Auswertungen über den Wert der transportierten Güter erstellen – und kontrollieren, ob die Kunden auch tatsächlich pünktlich beliefert werden. Wenn Anwendungen Daten, Personen und Prozesse nach ihrer geographischen Nähe clustern und analysieren, ergeben sich daraus neue Serviceangebote. Dazu gehört beispielsweise die Möglichkeit, Ladungen und Fahrten im Web anzubieten, zu verbinden und damit ökonomisch zu organisieren. Auch die multimodalen Angebote beruhen auf den GPS-Daten und der Analyse, welche Fahrzeuge auf welchen Strecken unterwegs sind.

Quellen:
Umweltbundesamt: E-Scooter momentan kein Beitrag zur Verkerhswende
Mueum of the City of New York: Cycling in the City
Civitas: Smart choices for cities

 

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